Was ein solidarisches Gesundheitssystem für uns bedeutet

Die Gesundheitskosten steigen, aber nicht für alle gleich

Wenn wir krank sind, ist es wichtig, dass wir Zugang zu einem Arzt und einer guten Behandlung haben. Dabei soll dies für alle möglich sein, nicht nur für die, die es sich leisten können. Deshalb gibt es seit 1996 die sogenannte obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP).

In der OKP zahlen wir, vereinfacht gesagt, alle eine Prämie in einen gemeinsamen «Topf» ein. Aus diesem «Topf» werden dann die Gesundheitskosten für diejenigen bezahlt, die sie nötig haben. Da die Höhe der Prämien unabhängig von Geschlecht, Alter (Ausnahme: Kinder und junge Erwachsene), finanziellen Mitteln und bestehendem Gesundheitszustand ist, zahlen alle etwa gleichviel in den «Topf» ein. Aber nicht alle benötigen gleichviel medizinischen Leistungen, z.B. beziehen ältere Personen im Durchschnitt mehr als jüngere, und Frauen im gebärfähigen Alter mehr als Männer. Das Gesundheitssystem in der Schweiz ist solidarisch aufgebaut. Nur so ist gewährleistet, dass wir alle immer Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung haben, wenn wir diese mal benötigen.

Die gesamthaft bezogenen Leistungen (inklusive der selbst bezahlten Kostenbeteiligung) werden als Bruttoleistungen bezeichnet und in Franken angegeben. Die Kostenbeteiligung besteht aus Franchise, Selbstbehalt und Spitalbeitrag.

Starker Anstieg der Bruttoleistungen, insbesondere bei älteren Männern. 2009 hatten erwachsene Frauen deutlich höhere Bruttoleistungen pro Kopf als Männer. 2022 ist dies für die erwerbstätigen Frauen immer noch der Fall. Bei der älteren Generation ist dieser Unterschied aber verschwunden.

Anstieg der Kosten bei allen, doch ältere Männer zahlen am meisten. Obwohl die Bruttoleistungen pro Person 2022 in der Altersgruppe 61+ für Frauen und Männer gleich hoch ist, ist die Kostenbeteiligung höher bei den Männern. Im erwerbstätigen Alter hingegen folgt die Kostenbeteiligung dem Muster der Bruttoleistungen: Die Beträge pro Person sind höher bei den Frauen als bei den Männern.